Die Rheingrenze, das ist ein weites Gebiet von der Mündung des Rheins in die Nordsee bis in die heutige Schweiz. Ein Legionär in Bonn wird auch an seine Kameraden in den anderen Standorten am Rhein gedacht haben, und ein Offizier der römischen Rheinflotte kannte sie sicher alle.
Die Römer am Rhein
Caesars Gallischer Krieg hatte römische Legionäre an den Rhein gebracht. Seit seinem Sieg war der Rhein die Grenze zwischen dem nunmehr römischen Gallien und dem freien Germanien auf der rechten Rheinseite. Doch Gallien war Rom nicht sicher. Nach einer vernichtenden Niederlage 15 vor Christus gegen die germanischen Sugambrer (Clades Lolliana) entschloss sich Kaiser Augustus in Rom zu einer Großoffensive gegen Germanien. Mehrere Legionen aus Gallia Belgica kamen an den Rhein und errichteten die ersten römischen Militärbasen. Von hier aus brachen die kaiserlichen Prinzen Drusus und Tiberius ins Innere Germaniens auf.
Es lief gut für Rom, doch die verheerende Niederlage in der Varus-Schlacht 9 nach Christus änderte alles. Rom wollte Rache. Acht Legionen zog Kaiser Tiberius an der Rheingrenze zusammen, den Oberbefehl erhielt sein Neffe Germanicus. Doch trotz des gewaltigen Heeres konnte der keinen entscheidenen Sieg erringen. Kaiser Tiberius rief ihn schließlich zurück. Von nun an ging es um die Sicherung Galliens an der Rheingrenze. Von Bonn im Süden über Köln, Neuss, Xanten, Nimwegen und Utrecht in Holland bis an die Nordsee war römisches Militär stationiert.
Das Vierkaiserjahr und der Bataveraufstand 69/70 waren ein weiterer Einschnitt. Im Bürgerkrieg standen die Rheinlegionen auf der Seite von Vitellius, gegen den späteren Sieger Vespasian, und zwei Legionen ergaben sich den Aufständischen. Nach seinem Sieg misstraute Vespasian den Rheinlegionen und strukturierte sie neu. Eine weitere Neuausrichtung haben wir zur Zeit Trajans, als sich der militärische Schwerpunkt an die Donau verschob.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar